Während einer Sitzung des Planungsverbands Lappwaldsee berichteten Vertreter der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) mbH über den Fortgang der Arbeiten am entstehenden Gewässer. Im Fokus steht laut Projektleiter Dietmar Onnasch und Dietmar Wollnitza die Sanierung verschiedener Böschungssysteme. Derzeit ist die LMBV GmbH noch Eigentümerin des Areals mit dem wachsenden See als Herzstück.
Allein 4,3 Millionen Euro verschlingt die Sanierung der Hochkippe nordöstlich von Büddenstedt im ehemaligen Tagebau Wulfersdorf. Bis Ende dieses Jahres werden dort rund 1,7 Millionen Kubikmeter Erde zur Sicherung der Böschung bewegt.
Doch auch die Frage des endgültigen Wasserstands beschäftigt die Planer. Derzeit füllt sich der See mit Grundwasser. Zusätzlich sorgt Wasser aus Tiefbrunnen des ehemaligen Kraftwerkes Buschhaus für einen Anstieg des Wasserspiegels. Nach aktuellen Berechnungen wird der Wasserstand voraussichtlich im Jahr 2032 eine Höhe von 103 Meter über Normalnull erreicht haben. Gemäß derzeitigem Planungsstand dürfe dieser Wasserstand nicht überschritten werden, so die Projektverantwortlichen. Das würde allerdings bedeuten, dass die Wasseroberfläche des Sees dauerhaft künstlich etwa 15 Meter unter der Oberkante des Tagebaurestloches gehalten werden müsste. Pumpen sorgten in diesem Fall dafür, dass der Wasserstand nicht über 103 Meter ansteigt.
Niedriger Wasserstand verursacht Ewigkeitskosten
Das Wasser dürfe nicht bis zum natürlichen Endstand steigen, da die Böschungen dafür derzeit nicht vorbereitet seien, erklärten die Vertreter der LMVB. Allerdings sei das Unternehmen im Rahmen der Erstellung der Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren nun gehalten, die Frage der Entwässerung zu prüfen. Die Planfeststellungsbehörde drängt darauf, dass festgestellt wird, ab welchem Wasserstand nachdrückendes Grundwasser frei in den Harbker Mühlenbach abfließen kann.
Derzeit prüft die LMBV zwei Varianten. Als Variante a wird die Zwangswasserhaltung bei 103 Metern über Normalnull beleuchtet. Diese Variante setzt den Bau einer technischen Hebeanlage voraus, die sogenannte Ewigkeitskosten für das Abpumpen des Wassers verursacht. Die Planungsbehörden verfolgen allerdings das Ziel, Zwangswasserstände und Ewigkeitskosten zu vermeiden.
Ufer wird schmaler bei höherem Wasserstand
Variante b wäre ein Endwasserstand von 112 Metern über Normalnull. Ab dieser Höhe kann das Wasser auf natürlichem Wege über den Harbker Mühlenbach in das Feuchtgebiet „Großes Bruch“ ablaufen. Der neun Meter höhere Wasserstand bedeutet aber auch, dass das Ufer rund um den See etwa 100 Meter schmaler werden würde. Außerdem würde die Wasserfläche näher an die Orte Helmstedt und Harbke rücken. Aus Sicherheitsgründen müssten die Böschungen noch weiter abgeflacht werden. Und: Da der künftige See 45 Millionen Kubikmeter mehr Wasser fassen würde, verlängert sich der Flutungszeitraum.
Am 17. November berichtete Dirk Fochler unter der Überschrift „Viele Hürden für den Lappwaldsee bei Helmstedt“ für die Braunschweiger Zeitung / Helmstedter Nachrichten von der Sitzung des Planungsverbands Lappwaldsee.