Im Zuge der Rekultivierung ehemaliger Braunkohletagebaue im Helmstedter Revier entsteht derzeit neben einer Vielzahl an Seen zugleich eine „Grüne Energie Landschaft“. Dieser Umwandlungsprozess wird noch einige Jahre dauern. Doch schon heute wird das Gebiet am und um den Lappwaldsee von vielen Spaziergängern und Radfahrern zur Naherholung genutzt und gerne erkundet; ein Gebiet, in dem sich bereits seit Jahren annähernd 20 Windenergieanlagen befinden und wo das ehemalige Braunkohlekraftwerk Buschhaus mit Europas höchstem Schornstein einstweilen noch das Landschaftsbild prägt. Viele interessante Orte und attraktive Aussichtspunkte bieten Anreiz, dort zu verweilen, über Tagebaufolgeseen in die abwechslungsreiche Landschaft zu blicken und den Wandel immer wieder mitzuerleben. Bereits bekannte, aber auch eher unbekannte Wege und Standorte hat die Stadt Helmstedt in einem Entwurf zur Entwicklung eines Wegenetzes im Helmstedter Revier erarbeitet.
Ziel ist es, die reizvollen Wege, Sichtachsen und Landmarken im Helmstedter Revier bekannter zu machen und zum Erkunden der entstehenden Seen- und Energielandschaft einzuladen. Eine Landschaft, die insbesondere in den zurückliegenden 170 Jahren durch die im Tagebau gewonnene Braunkohle ihr Gesicht wesentlich verändert hat. Dieses Gesicht wird sich neuerlich verändern, zukünftig aber als ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften dienen können.
Mit einem Wegesystem erhält das Helmstedter Revier seine Grundausstattung als Erholungsgebiet und das Fundament zur Ansiedlung weiterer Nutzungsangebote. Allein die Bereitstellung eines Wegenetzes eröffnet mehrere Entwicklungsoptionen. Dazu zählen beispielsweise Routen für Wanderer, Radfahrer und Skater, Naturerlebnisrouten und thematische Routen – insbesondere zu dem Thema „Gewinnung und großtechnische Nutzung erneuerbarer Energie“. Daneben denkbar sind Wege zu den Themen „Grenzenlos“, „Grünes Band“ und „Geopark“. Schließlich erleichtert ein funktionierendes Wegenetz die Umsetzung von Veranstaltungen kultureller, sportlicher oder informativer Art – um auch hier nur Beispiele zu nennen.
In vielen Bereichen ist das Bergrecht im ehemaligen Revier noch zu beachten, um drohenden Gefahren zu begegnen. Dennoch kann und soll die Landschaft wo möglich den hier lebenden Menschen und ihren Besuchern „zurückgegeben“ und erlebbar gemacht werden.