Eine Delegierte der Bundesarchitektenkammer im internationalen Verband der Landschaftsarchitektur (international federation of landscape architects, kurz IFLA) wandte sich im Frühsommer dieses Jahres an den Planungsverband Lappwaldsee. Die Landschaftsarchitektin Gwendolyn Kusters war deutschlandweit auf der Suche nach Projekten, die auf dem alljährlichen IFLA-Kongress im Oktober vergestellt werden können. Das diesjährige Thema lautete "Lost Landscapes", also "Verlorene Landschaften". So war es naheliegend, den Lappwaldsee als eines von 2 deutschen Projekten in Neapel vorzustellen.
In ihrer Präsentation legte Gwendolyn Kusters den Fokus auf die Besonderheiten des Lappwaldsees, verglichen mit anderen Tagebaunachfolgeprojekten. Hier nannte sie die Lage auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze und die einmalige Geschichte des gemeinsamen Kohleabbaus von DDR und BRD während des Kalten Kriegs. Desweiteren ging sie auf die Sonderstellung des Lappwaldsees am europäischen Grünen Band ein und auf die Idee des Planungsverbandes Lappwaldsee, den (Rad)-weg entlang des Grünen Bandes unterhalb der Wasseroberfläche fortzuführen. Diese Vision verspreche nicht nur, dem Lappwaldsee ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen, sondern dem Grünen Band in Deutschland als Ganzes.
Die Kurzvorstellungen der Projekte aus 34 europäischen Nationen werden auch in einem Buch zusammengestellt und im kommenden Jahr über die IFLA auf europäischer Ebene verteilt.